PferdeSport International Ausgabe 22/2017

Pferde Zucht Pferde Sport International | 22.2017 40 Der teuerste Star der Klosterhof-Auktion war der dänische Wallach Amazing Boy v. Don Romantic- Michellino mit 250.000 Euro. Borsalino stellte mit Buster Keaton das hochprei- sigste Fohlen. Es wechselte für 56.000 Euro nach Dänemark. Der gekörte Oldenburger Hengst Donovan v. De Niro-Pik Noir brachte seinem Aussteller 245.000 Euro. Fotos: Kiki Beelitz Klosterhof strahlt mit Amazing Boy Auf den Klosterhof Medingen luden Burk- hard Wahler und sein Team zur 28. Herbst- Auktion ein. Die Kollektion umfasste 20 Reitpferde und 40 Fohlen, wobei alle Foh- len ausschließlich von Klosterhof-Hengs- ten abstammten. Kopf an Kopf lagen die Preisspitzen der Reitpferdekollektion: Für 245.000 Euro wurde der gekörte Oldenburger Hengst Donovan v. De Niro-Pik Noir-Harlekin mit der Katalog Nr. 1 zugeschlagen. Er bleibt den Züchtern erhalten und kann auch im kommenden Jahr über den Kloster- hof bezogen werden. Schon bei der Ka- talog Nr. 7 wurde die Marke von 200.000 Euro erneut durchbrochen: Der fünfjähri- ge dänische Wallach Amazing Boy v. Don Romantic-Michellino erzielte mit 250.000 Euro das höchste Gebot und fand ei- ne neue Heimat in einem Dressurstall in 6WDGH 'RUW ZLUG LKQ GLH ²QQLVFKH *UDQG Prix-Reiterin Emma Kanerva weiter för- dern. Insgesamt erzielte die Herbstauk- tion für 19 zugeschlagene Reitpferde ei- nen herausragenden Durchschnittspreis von 74.000 Euro. Die Fohlenauktion begann ebenfalls mit einem Paukenschlag: Der Westfälische Siegerhengst Borsalino stellte mit Bus- ter Keaton (Muttervater Fürst Wettin- Quaterback) bereits im zweiten Jahr die Preisspitze der Medinger Fohlenaukti- on. Für das Hengstfohlen, das schon die Fohlenschau auf dem Klosterhof gewon- nen hatte, legten Kunden aus Dänemark 56.000 Euro an. Auch andere Hengstan- wärter von Borsalino waren bei den Käu- fern begehrt. Das teuerste Stutfohlen der Kollekti- on wurde die Helium-Tochter Herzbe- ben. Für 35.000 Euro wechselte die be- wegungsstarke Stute, die mütterlicher- seits auf Christ-De Niro zurückgeht, in einen niedersächsischen Dressurstall. Der Durchschnittspreis für die 39 Fohlen belief sich auf 13.700 Euro. NRW-Landgestüt: Anklage gegen Führungstrio Die arbeitsrechtlichen Verfahren lau- fen noch, nun nimmt sich die Staatsan- waltschaft der drei im März dieses Jah- res fristlos entlassenen ehemaligen Führungskräfte des NRW-Landgestüts an. Wie die Staatsanwaltschaft Müns- ter in einer Pressemeldung mitteilte, hat sie Anklage gegen die ehemalige Leite- rin, den früheren Verwaltungschef und stellvertretenden Leiter sowie gegen den ehemaligen ersten Hauptberitt- meister erhoben. Hatten Insider die Anklageerhebung schon seit längerem erwartet, ist die Fülle der Vorwürfe doch überraschend. So wirft die Staatsanwaltschaft der ehe- maligen Leiterin und dem einstigen Hauptberittmeister jeweils vier Fälle von gemeinschaftlicher Vorteilsannahme vor. Dem entlassenen Verwaltungschef werden drei Taten der gemeinschaftli- chen Vorteilsannahme sowie zwei Fäl- le der Untreue vorgeworfen. Zusätzlich lauten die Vorwürfe gegen den Haupt- berittmeister einmal Betrug sowie Bei- hilfe zur Untreue. Ausgangspunkt der Anklage waren Ge- schäftsbeziehungen der drei Ange- schuldigten zum katarischen Reitsport- ]HQWUXP $O 6KDTDE hEHU HLQH RI²]LHOOH Kooperation des Landgestütes mit dem Zentrum hinaus sollen die Drei auch private Geschäfte mit den Kataris ge- tätigt haben und zwar im Rahmen ih- rer Dienstreisen, zu denen sie auch ihre Ehepartner mitgenommen hatten. Allein hieraus sollen die Beteiligten unzulässi- ge geldwerte Vorteile in Höhe von mehr als 49.000 Euro erhalten haben. Entge- gen einem vom Ministerium ausgespro- chenen Verbot auf Nebentätigkeiten gründete das Führungstrio eine Gesell- schaft bürgerlichen Rechts, um mit Ka- tar auch Privatgeschäfte, etwa den Ver- kauf von mehr als einem Dutzend Pfer- den, zu organisieren, bei dem das Trio gute 60.000 Euro als Provisionen in die eigene Tasche gesteckt haben soll. Zu- dem soll der Hauptberittmeister bei Tur- nieren Preisgelder in Höhe von rund 10.000 Euro erhalten und privat verein- nahmt haben. Aus einem Hengstankauf einer amerikanischen Pferdehändlerin sollen die Leiterin und der Hauptberitt- meister nicht genehmigte Zuwendun- gen in Höhe von 8.000 Euro erhalten ha- ben. Über die Zulassung der Anklage hat nun das Amtsgericht Warendorf zu entschei- den. Bei Strafprozessen, bei denen eine Freiheitsstrafe nicht über vier Jahre zu erwarten ist, wird in Nordrhein-Westfa- len erstinstanzlich das Amtsgericht tätig. TH

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