WM Herning: Dänemark wird Dressur-Weltmeister

Foto: Stefan Lafrentz

WM Herning: Dänemark wird Dressur-Weltmeister

Das dänische Dressurteam ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat – erstmals in der Geschichte – bei der Weltmeisterschaft in Herning die Goldmedaille in der Mannschaftswertung gewonnen. Silber sicherte sich das britische Team, Titelverteidiger Deutschland musste sich diesmal mit der Bronzemedaille begnügen. Der Wettkampf verlief deutlich spannender als erwartet.

Die dänische Schlussreiterin Cathrine Laudrup-Dufour machte den Sieg ihres Teams perfekt. Mit dem zehnjährigen Westfalen Vamos Amigos (v. Vitalis) gelang ihr eine fehlerfreie Prüfung. Die beiden, die vor rund vier Wochen Grand Prix, Special und Kür beim CHIO Aachen gewonnen hatten, erreichten mit 81,864 Prozent das beste Ergebnis des Tages. Ihre Teamkolleginnen Carina Cassoe Krüth mit Heiline’s Danciera und Nanna Merrald Rasmussen mit Blue Hors Zack hatten bereits am Vortag im ersten Teil des Grand Prix gute 76er-Ergebnisse erzielt. Daniel Bachmann Andersen und der dänische Wallach Marshall-Bell steuerten noch 76,584 Prozent bei, die aber das Streichergebnis des dänischen Teams wurden. Insgesamt beendete Dänemark den Grand Prix mit 235,451 Prozentsumme.

Eigentlich hätte man Deutschland auf dem Silberrang vermutet, aber den eroberten etwas überraschend die Briten. Multichampionesse Charlotte Dujardin stellte ein noch recht unbekanntes Pferd vor: Mit Imhotep, einem neunjährigen niederländischen Everdale-Sohn, hatte sie im Mai und Juni zwei internationale Turniere in Compiegne und im britischen Wellington bestritten. In Herning gelangen auf Anhieb 77,407 Prozent, obwohl das Pferd weitgehend mit zu enger Kopf-Hals-Haltung vorgestellt wurde. Das Highlight im britischen Team trägt den Namen Glamourdale. Der elf Jahre alte bildschöne niederländische Hengst (v. Lord Leatherdale) wurde von Charlotte Fry, die in den Niederlanden für den Stall van Olst reitet, meisterlich in Szene gesetzt. Der Rappe bestach durch exzellente Grundgangarten. Besonders der Galopp beeindruckte und wurde in den Verstärkungen von den Richtern überwiegend mit der Höchstnote 10 bewertet. In der Summe brachte es Großbritannien auf 234,223 Prozent: Silbermedaille.

Das deutsche Dressurteam hatte schon im Vorfeld immer wieder betont, dass es die Dänen in der Favoritenrolle sieht. Sicher hatte das Quartett mit Isabell Werth, Ingrid Klimke, Benjamin Werndl und Frederic Wandres auf Silber gehofft. Aber mit Bronze können sie nicht nur leben, sondern sind im Grunde auch recht zufrieden, wie Isabell Werth betonte. „Wir haben alle einen guten Job gemacht und das erreicht, was wir erreichen konnten“, sagte sie. Auch DOKR-Chef Dr. Dennis Peiler hat sein Ziel erreicht: Deutschland hat sich mit seinem dritten Platz für die Olympischen Spiele 2024 in Paris qualifiziert.

Nach Ingrid Klimke und Benjamin Werndl, die schon am ersten Grand Prix-Tag an der Reihe waren, ging Isabell Werth als dritte Teamreiterin mit dem DSP-Hengst Quantaz aufs Viereck. Der Quaterback-Sohn absolvierte das Pensum fehlerfrei, aber Isabell Werth hatte sich für eine sichere Runde entschieden und nicht so viel riskiert. 77,127 Prozent waren das beste Ergebnis in der deutschen Mannschaft. Schlussreiter Frederic Wandres hätte mit dem Hannoveraner Duke of Britain über 81 Prozent schaffen müssen, um das deutsche Team in Führung zu bringen. „Da muss man realistisch bleiben“, sagte er lachend. Auch der Bereiter auf dem Hof Kasselmann setzte auf Sicherheit und wollte keine Taktfehler riskieren.

Auf den Plätzen vier bis zehn folgten Schweden (227,142), die Niederlande (225,621), die USA (220), Spanien (215,808), Australien (215,326), Österreich (212,344) und Portugal (210,979).

Das Foto zeigt das deutsche Bronzeteam mit (v.l.) Isabell Werth, Ingrid Klimke, Benjamin Werndl, Frederic Wandres und Equipechef Klaus Roeser.

 

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