PferdeSport International Ausgabe 22/2017

16 Pferde Sport International | 22.2017 Turnier Sport sehr schwierigen Parcours ohne Abwurf, lediglich ein Zeitfehler musste angerech- net werden. Simone Blum kommentierte ihren Ritt so: Eigentlich bin ich ganz zufrie- den, aber der Zeitfehler ist ärgerlich. Alice hat sich einmal kurz erschrocken und kam etwas vom Weg ab. Es hat ein bisschen Zeit gekostet, bis wieder Ruhe drin war.“ Es sollte das beste Ergebnis der deutschen Mannschaft werden, denn die ihr folgenden Paare kamen nicht ohne Abwurf ins Ziel. Klaphake und Ehning patzten jeweils ein- mal, Andreas Kreuzers Calvilot erwischte gleich den ersten Sprung nicht optimal, spä- ter fiel dann noch einmal eine Stange. „Mein Hauptproblem war heute auf dem Abreite- platz. Bei den letzten beiden Sprüngen fehl- te die nötige Ruhe und Lockerheit. Leider habe ich den Parcours dementsprechend angefangen.“ So beendete Otto Beckers Team das Finale mit neun Fehlerpunkten und dem sechsten Platz. Der Bundestrai- ner blieb gelassen: „Wir hatten uns mehr erhofft, aber heute lief es einfach von An- fang an nicht. Dennoch haben wir wieder gesehen, dass die Qualität da ist, aber die Erfahrung fehlt. Natürlich ist unserer uner- fahrenen Truppe der späte Beginn und das lange Warten nicht entgegen gekommen. Aber die Bedingungen waren für alle gleich. Das sind tolle junge Leute, auf die wir in Zukunft bauen können.“ Kleiner Trost: Für Platz sechs gab es immerhin noch ein Preis- geld von 75.000 Euro (fürs ganze Team). Holländische Revanche für die EM Das ganz große Geld verdienten die Nieder- länder, deren Sieg mit 417.000 Euro versüßt wurde. Lediglich ein Zeitfehler, so die Bilanz des Teams, das 2014 schon einmal das Finale gewonnen hatte. Jur Vrieling/VDL Glasgow, Michel Hendrix/Baileys, Marc Houtzager/ Calimero und Harrie Smolders/Don VHP re- vanchiertensicheindrucksvoll für dieenttäu- schende EM. In fast gleicher Besetzung (in Göteborg ritt Romp statt Hendrix) hatte die Oranje-Abordnung nur Platz sechs erreicht. Mit jeweils einem Abwurf beendeten die USA und Belgien das Finale. Da die US-Equi- pe die schnelleren Zeiten erzielt hatte, ran- gierte sie an zweiter Stelle. Auf den Plätzen vier und fünf folgten die Schweizer und die Schweden mit jeweils acht Fehlerpunkten. Ist das Finale ohnehin fein dotiert, werden die besten Reiter noch mit einem Bonus be- lohnt: Wer beide Runden fehlerfrei meistert, bekommt zusätzlich zum Preisgeld noch 100.000 Euro Erfolgsprämie. Doppelnull gelang sechs Reitern: Lauren Hough (USA), Gregory Wathelet (BEL), Jur Vrieling (NED), McLain Ward (USA), Harrie Smolders (NED) und Eric Lamaze (CAN). Text: Susanne Hennig Harrie Smolders hat einen „Lauf“: Erfolgreichster Reiter der Global Champions Tour und nun mit dem großartigen Hengst Don VHP Z (v. Diamant de Semilly) Sieg im Nationenpreis-Finale – mit zwei Nullrunden. Jur Vrieling startete wie bei der Europameisterschaft in Göteborg mit dem belgischen Hengst VDL Glasgow v. Merelsnest, ein Sohn des Nabab de Reve. Marc Houtzager komplettierte das niederländische Quartett mit Sterrehof’s Calimero, einem KWPN-Wallach v. Quidam de Revel. Michel Hendrix (30), Sohn des Nationenpreisreiters und Pferdehändlers Emile Hendrix, nahm zwar noch nie an einem Championat teil, meisterte das Finale aber durchaus professionell. Sein Partner: der KWPN-Wallach Baileys v. Indoctro. Foto: Libby Law | fei Foto: Libby Law | fei Foto: Libby Law | fei Foto: Dirk Caremans

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