Leseproben Ausgabe 05/2025

Sport: Horses&Dreams – Pferde zum Träumen
Foto: www.sportfotos-lafrentz.de

Sport: Horses&Dreams – Pferde zum Träumen

Es gibt Jahre, in denen sich gute Dressurpferde in den beiden Nachwuchsserien Nürnberger Burg-Pokal (für sieben- bis neunjährige S-Dressurpferde) und Louisdor Preis (für acht- bis zehnjährige Grand Prix-Pferde) den Richtern stellen, und dann gibt es Jahre, in denen selbst die Experten ob der außerordentlichen Qualität der Pferde an der Spitze vor Begeisterung nahezu aus dem Häuschen sind. 2025 scheint so ein Jahr zu werden, falls sich die positiven Eindrücke der ersten Etappen der beiden Serien fortsetzen. In Hagen jedenfalls bekamen die Zuschauer traumhafte Pferde und feinstes Reiten geboten. Die Vorstellungen der angehenden Dressurstars kamen auch bei den Richtern gut an, wie Bundestrainerin Monica Theodorescu erläuterte. „Sie haben das schöne Reiten ausdrücklich gelobt“, sagte sie und fügte hinzu: „Wir haben sehr schöne Ritte gesehen, die Pferde gingen in leichter Anlehnung und mit schöner Selbsthaltung.“ Im Louisdor-Preis hatten zwei Reiterinnen die Nase vorn, die längst bekannt sind für ihre feine Einwirkung: Juliane Brunkhorst und Charlott-Maria Schürmann. Juliane Brunkhorst stellte ein Pferd vor, das Dressurfans bereits vor gut vier Monaten in der Frankfurter Festhalle bewunderten: DSP Diamante Negro, ein in Brandenburg-Anhalt gezogenen Wallach v. DeLorean, hatte dort den zweiten Platz im Finale des Nürnberger Burg-Pokals belegt. Diese Serie wird mit der Aufgabe St. Georg Special geritten und enthält naturgemäß nicht die Lektionen der Königsklasse wie Einerwechsel, Piaffe und Passage. Der Sprung auf das schwierigste Parkett ist diesem Paar prächtig gelungen. Richter Dr. Dietrich Plewa begleitet alle Stationen des Louisdor-Cups und kommentiert die Ritte fürs Publikum: „Kompliment an die Reiterin!“
Porträt: Antonia von Dungern und Maj-Jonna Ziebell: Vereint im Leistungsgedanken
Foto: www.sportfotos-lafrentz.de

Porträt: Antonia von Dungern und Maj-Jonna Ziebell: Vereint im Leistungsgedanken

Der Irenenhof ist fest in Sportpferde-Hand. „Der Sport steht im Fokus. Ausgehend von den Stallbesitzern finden Sportreiter beste Trainingsmöglichkeiten und pferdegerechte Bedingungen. Es ist ländlich, man ist dennoch gut angebunden und Mensch wie Pferd fühlen sich wohl. Daher bin ich geblieben“, berichtete Antonia von Dungern von ihrer Standortwahl. Den beiden Vielseitigkeitsreiterinnen Maj-Jonna Ziebell und Svenja Eckert ging es nicht anders. Auch sie führen ihre Stallgassen in Eigenregie neben denen der Familie Dibowski. Die gebürtige Schleswig-Holsteinerin Maj-Jonna Ziebell ist im Reitstall von Andreas Dibowski schon seit ihrer Ausbildung beheimatet, wagte den Schritt in die Selbstständigkeit im Vorjahr und blieb bewusst auf der Anlage ihres Ausbilders und Mentors. Antonia von Dungern war eigentlich nur auf der Suche nach einer vielseitigen Schwangerschaftsvertretung für ihre Dressurstute. Das ist nun zehn Jahre her. Beide Profis haben ihre eigenen Stalltrakte, räumlich über einen Innenhof getrennt. Trainiert wird Seite an Seite auf den Plätzen, in der Halle oder dem Geländeplatz und das auch häufig parallel oder sogar in der Trainer-Reiter-Konstellation. Denn die Dressurreiterin von Dungern und die Vielseitigkeitsreiterin Ziebell verbindet mittlerweile mehr als eine Freundschaft.
PferdePromi: First Class – Das fleissige Lieschen
Foto: www.sportfotos-lafrentz.de

PferdePromi: First Class – Das fleissige Lieschen

Ganz unbekannt war die Fürstenball-Tochter First Class nicht, als Ingrid Klimke sie zum ersten Mal ausprobierte. Mit Maike Mende im Sattel hatte die bei Hannoveraner Züchter Jan-Peter Hartlef in Hemmoor geborene Stute (Muttervater Bergamon) die klassische Laufbahn als Dressurpferd eingeschlagen. Sie war siegreich und platziert in Reit- und Dressurpferdeprüfungen und hatte an zwei Bundeschampionaten teilgenommen. Den ersten Starts in Klasse S folgte über Intermediaire II der Sprung aufs Grand Prix-Parkett kleinerer, ländlicher Turniere. Für die junge Maike Mende aus dem westfälischen Nordwalde, damals noch in der Altersklasse U25, war das ein riesengroßer Erfolg. Die weitere Förderung geriet ins Stocken. Ingrid Klimke erzählt: „Maike hat dem Pferd eine ordentliche Grundausbildung gegeben, aber der Grand Prix stellt noch mal andere Anforderungen.“ So entschied Pferdebesitzerin Vivica Mittelsten Scheid, die der bekannten Wuppertaler Unternehmerfamilie Vorwerk entstammt und im rheinisch<a name="_GoBack"></a>en Wülfrath-Aprath die kleine, feine Dressursportanlage Gut Hülsen betreibt, Ingrid Klimke zu fragen, ob sie die weitere Ausbildung übernehmen könne. Gesagt, getan. Der erste Eindruck war zwar etwas durchwachsen, „aber was mich begeistert hat, war die Gehfreude der Stute“, erzählt Klimke. „Sie ist etwas Besonderes, das war mir klar. Ich habe sie als spannendes Projekt betrachtet und mit der Besitzerin vereinbart, wir probieren es aus und schauen mal, wie weit wir kommen.“ Vivica Mittelsten Scheid ist Pferdefrau durch und durch, wartet die weitere Entwicklung realistisch ab und lässt Ingrid Klimke freie Hand.