CHIO Aachen: Britischer Nationenpreis-Sieg im Busch

Der Nationenpreis der Vielseitigkeitsreiterinnen und -reiter beim CHIO Aachen wurde überschattet vom Tod eines Pferdes. Allstar B, der in den Niederlanden gezogene, 17 Jahre alte Wallach der Britin Rosalind Canter, verletzte sich bei einer Verweigerung an einem sehr schmalen Hindernis am linken Vorderbein derart erheblich, so dass er nicht mehr auftreten konnte. Allstar wurde unverzüglich in eine Aachener Tierklinik gebracht. Dort wurde eine inoperable Krongelenksverletzung diagnostiziert. Die Reiterin und die Pferdebesitzerin trafen auf Anraten der Tierärzte die Entscheidung, das Pferd einschläfern zu lassen.

Der guten Laune des siegreichen britischen Teams tat der Unfall offenbar keinen Abbruch. Auch wenn Allstar während der Pressekonferenz noch lebte, hoben William Fox-Pitt, Tom McEwen und Yasmin Ingham nur den großartigen Sport, die tolle Geländestrecke und die Leistungsfähigkeit ihrer Pferde hervor. Kein Wort des Bedauerns über den Vorfall oder der Hoffnung, dass Allstar B nicht zu schwer verletzt sei und er wieder gesund werden würde. Eine Stunde später dann die Gewissheit: Der Weltmeister in Einzel- und Mannschaftswertung und Mannschafts-Olympiasieger von Tokio lebt nicht mehr.

Das britische Team beendete den Nationenpreis mit 109,3 Minuspunkten. Schon in der Dressur übernahmen Fox-Pitt mit Little Fire, Tom McEwen mit Toledo de Kerser, Yasmin Ingham mit Rehy DJ und Rosalind Canter die Führung, die sie auch im Springen nicht abgaben. Trotz des Ausfalls von Canter und Allstar rangierten die Gäste von der Insel auch nach dem abschließenden Gelände noch an der Spitze.

Im deutschen Team trat die erste Garde an: Michael Jung mit Kilcandra Ocean Power, die Olympiasieger Julia Krajewski und Amande de B’Neville, Ingrid Klimke mit Equistros Siena just do it und Sandra Auffarth mit Viamant du Matz. Auch diese Mannschaft gab ihren zweiten Platz nach der Dressur nicht mehr ab. Letztlich rangierte sie mit 138,2 Minuspunkten deutlich hinter den Briten. Dritte wurden die Franzosen (147,9), gefolgt von Neuseeländern (149,9), US-Amerikanern (158,4) und der geplatzten irischen Mannschaft.

In der Einzelwertung gab es einige Turbulenzen. Zunächst hatte Dressursieger Michael Jung mit seinem fischerChipmunk, die als Einzelstarter dabei waren, die Platzierungsliste angeführt. Allerdings gab es Zweifel, ob er an einem schmalen Hecken-Hindernis Strafpunkte hätte bekommen müssen. Der technische Delegierte Marcin Monarski erklärte: „Die Ground Jury hat sich wieder und wieder das Video angeschaut und die Situation an Hindernis 14 analysiert. Beide Schultern des Pferdes müssen innerhalb den Flaggen sein, das war bei dem Pferd nicht der Fall, die äußere Schulter war deutlich außerhalb. Es ist zwar schade für Michael, aber die Ground Jury hat die richtige Entscheidung getroffen.“

So konnte die bis dahin zweitplatzierte Sandra Auffarth mit Viamant du Matz an die Spitze vorrücken. Nur 1,2 Strafpunkte hatte sie auf der Geländestrecke kassiert. Es gelang übrigens keinem der 40 Paare, die Prüfung in der Zeit zu beenden. An zweiter Stelle rangierte der Australier Andrew Hoy mit Vassily de Lassos. Der 63-Jährige lobte den championatswürdigen Rahmen, den die Aachener Vielseitigkeit bietet – mit Topbedingungen, bestem Boden und gigantischen Stadien. Und er bescheinigte dem langjährigen Parcourschef Rüdiger Schwarz, „dass er ein super Gefühl für den richtigen Kurs hat“.

 

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