Maximilian Weishaupt hat den Großen Preis von Donaueschingen - S.D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnispreis gewonnen. Mit seiner bayerischen Stute DSP Omerta Incipit hat er als letzter Starter im Stechen das Feld aufgerollt, den Parcours fehlerfrei und in der schnellsten Zeit von 44,22 Sekunden absolviert: Sieg!
„Es hat unheimlich Spaß gemacht heute!“, strahlte der Sieger und sprudelte weiter: „Hier auf diesem Turnier, mit diesen Bedingungen und den Zuschauern – viel mehr geht nicht! Das war ein toller Tag.“ Die 13-jährige Omerta steht schon seit acht Jahren in Weishaupts Stall, sie sei früher sehr speziell gewesen und sei ein ganz besonderes Pferd. Die Levisson-Tochter ist – auch das ist etwas besonderes – noch immer im Besitz ihres Züchters Karl Gruber, der den Sieg heute in Donaueschingen live vor Ort verfolgt hat. In zwei Wochen wird Weishaupt 34, gefeiert wird aber definitiv schon heute.
Einige seiner Vorreiter hatte sich der spätere Sieger im Stechparcours angesehen, darunter Hendrik-Jan Schuttert. Auch der Niederländer blieb fehlerfrei und legte mit 45,08 Sekunden vor. „Als ich ihn gesehen habe, war mir schon klar: Bummeln darf ich heute nicht“, grinst Weishaupt. Schuttert war mit dem neunjährigen Kailon am Start, für den dieser zweite Platz im Großen Preis von Donaueschingen sein bisher größter Erfolg war. „Mein Onkel hat Kailon gezüchtet, mein Cousin hat ihn bis 1,30 Meter-Springen ausgebildet und dann habe ich ihn übernommen. Ich bin sehr stolz auf ihn“, freute sich der Zweitplatzierte. „Er ist erst seit einigen Monaten auf diesem Niveau unterwegs und wird Schritt für Schritt immer besser.“
Auf dem dritten Platz behauptete sich die einzige Dame im Stechen, die französische Mannschafts-Olympiasiegerin Penelope Leprevost im Sattel dem zehnjährigen Ehning Flamingo in 45,92 Sekunden.
Der Kurs von Parcourschef Frank Rothenberger war anspruchsvoll. Nur sieben Paare hatten sich für das Stechen dieser internationalen 1,55 Meter-Springprüfung qualifiziert. 42 Starter aus neun Nationen waren insgesamt am Start, darunter Baden-Württembergs Spitzenreiter Hans-Dieter Dreher, Mitglied im Olympiakader, der mit Vestmalle des Cotis drei Abwürfe im Umlauf verbuchen musste und sich nicht für das Stechen qualifizieren konnte. Auch Mannschafts-Olympiasieger Marcus Ehning rutschte mit einem Abwurf am Stechen vorbei, ebenso wie der baden-württembergische Multisieger Richard Vogel und der niederländische Olympiasieger Jeroen Dubbeldam. Noch knapper verpasste Laura Klaphake, WM-Team-Dritte von 2018, das Stechen – mit einem Zeitfehler. Große Namen auf Donaueschingens Rasen, viele Chancen und am Ende ein fast verblüffter, sehr glücklicher Sieger.
Weishaupt und Schuttert nutzten die Chance ihres Erfolgs, um sich bei Turnierchef Matthias Alexander Rath zu bedanken. „Bei diesen Bedingungen so ein Turnier aufzuziehen – ganz großen Respekt!“, betonte Weishaupt, Schuttert ergänzte: „Ich bin 750 Kilometer hierhergefahren, aber dieses Turnier war absolut jeden Kilometer wert.“
Auch der Turnierchef selbst war überaus zufrieden: „Das war fantastischer Sport, das Stechen war superspannend und dass dann auch noch der letzte Reiter im Stechen gewinnt – das war natürlich für die Dramatik das Schönste!“ Weishaupt warf grinsend ein: „Deswegen hab’ ich’s gemacht!“ Und zog sein persönliches Fazit: „Trotz Regen ein super Turnier!“
Die Reiter haben ihr Kommen für das nächste Jahr bereits angekündigt, Rath blickt schon jetzt hochmotiviert auf die zweite Turnierausgabe mit seinem Team und Erik Pauly, Oberbürgermeister von Donaueschingen, spricht für die Stadt und die Menschen: „Den Zuschauern war die Erleichterung anzusehen, dass wir wieder großen Pferdesport hier in Donaueschingen haben. Und am letzten Tag hat sich mit der Sonne auch noch das erfüllt, was wir uns für das ganze Turnier erwünscht hätten. Es ist herrlich, wenn man mit einem so tollen Tag das Turnier beenden kann. Das bleibt im Gedächtnis. Und sinnbildlich steht für mich ganz klar jetzt wieder die Sonne über diesem Turnier. Aus meiner Sicht war dieses Turnier mit den neuen Veranstaltern der Auftakt in eine neue Ära.“
Schon jetzt Termin vormerken: das Internationale S. D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturniers Donaueschingen vom 18. bis 21. September 2025.
Ausgabe 09/24
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