Die Aufweichung der „Blood Rule“ und Christian Kukuks Schlaufzügelritt in Verona waren die heiß diskutierten Themen bei der 39. Auflage des Hallenturniers Stuttgart German Masters. So sehr sich viele Reitsportfans über beide Themen empörten, so wenig trübte dies die Stimmung in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Das für seine Euphorie bekannte Publikum ließ seine Heldinnen und Helden wie gewohnt hochleben.
(…)Das hinter dem Weltcup zweitwichtigste Springen „German Master“, stets Highlight am späten Freitagabend, wurde entschieden. Zwölf Paare hatten sich qualifiziert. Richard Vogel, in Baden-Württemberg aufgewachsen und schon allein deshalb Liebling des Stuttgarter Publikums, ist wegen seiner schnellen Runden im Stechen immer ein gefürchteter Gegner. Aber gewinnen kann man erst, wenn der Franzose Julien Epaillard einen Fehler macht. Der als „flying frenchman“ bezeichnete 48-Jährige ging als Letzter im Stechen an den Start und gab alles, um Richard Vogel den schon so greifbaren Sieg abspenstig zu machen. Epaillard beobachtet seine Mitstreiter stets sehr genau und erklärte: „Ich habe Richard Vogel reiten sehen. Das war stark, da wusste ich, ist muss richtig Gas geben muss.“ Das gelang ihm vortrefflich. In fehlerfreien 31,39 Sekunden sauste er mit seinem französischen Wallach Donatello d’Auge, letztjähriger Sieger des WeltcupFinals, über die Ziellinie. Richard Vogel hatte mit dem Holsteiner Cloudio v. Casall 32,96 Sekunden gebraucht. An dritter Stelle reihte sich ein junger Niederländer ein, dessen Name vielen Zuschauern unbekannt gewesen sein dürfte: Bas Moerings, ein 26-Jähriger aus Roosendaal.

