Andreas Helgstrand steht am Pranger

Foto: Stefan Lafrentz

Andreas Helgstrand steht am Pranger

Die in dieser Woche veröffentlichten Filmaufnahmen aus dem Betrieb des dänischen Pferdehändlers und Championatsreiters Andreas Helgstrand schlagen nicht nur in seiner Heimat hohe Wellen, auch in Deutschland ist der TV-Beitrag in aller Munde. In der Sendung „Operation X – Geheimnisse des Pferde-Milliardärs“ des Senders TV2 werden Trainingssequenzen gezeigt, in denen Mitarbeiter des Stalls die Pferde in sehr enger Kopf-Hals-Haltung (Rollkur) reiten, teils mit engen Schlaufzügeln arbeiten und grob auf die Pferde einwirken. Sporen- und Maulverletzungen sowie Striemen durch Gerteneinsatz sind bei mehreren Pferden zu sehen. Die Aufnahmen hatte im Januar dieses Jahres eine Journalistin gemacht, sie sich als Pferdepflegerin im Stall Helgstrand beworben hatte. Helgstrand hatte gegen die Ausstrahlung des Filmbeitrags geklagt, weil seine Mitarbeiter mit versteckter Kamera gefilmt worden seien und es keine offizielle Anfrage des TV-Sender gegeben habe. Das Gericht lehnte die Klage ab, TV2 durfte den Beitrag senden.

Kurz nach der Ausstrahlung teilte der dänische Reitsportverband (DRF) mit, dass Andreas Helgstrand aufgrund der „inakzeptablen Methoden des Reitens, Trainierens und dem Umgang mit den Pferden“ bis auf weiteres nicht mehr Mitglied des dänischen Dressurteams ist. Auch die Zusammenarbeit des Verbandes mit der Veranstaltungsorganisation Helgstrand Events wird beendet.

Die Redaktion des Senders betont, sie habe Andreas Helgstrand mehrfach ein Interview angeboten, in dem er seine Position hätte verdeutlichen könne. Dies habe er abgelehnt und stattdessen ein Statement abgelegt. Darin gibt er die Vorwürfe zu und erklärt: „Wir können nicht leugnen, dass das hier passiert ist. Und wenn wir sehen, dass Fehler gemacht worden sind, werden wir sie natürlich korrigieren. Wir müssen aus der Kritik, die an uns herangetragen wird, lernen und uns weiter entwickeln. In diesem Fall haben wir genau das getan. Als Ergebnis haben wir unsere Richtlinien für das Wohlergehen der Pferde und das Reiten, unsere Geschäftspraktiken und unsere Mitarbeiterbedingungen verbessert.“

Der zweite Teil des Beitrags „Operation X – Geheimnisse des Pferde-Milliardärs“ ist für die kommende Woche geplant. Auf Andreas Helgstrand werden wohl einige juristische Verfahren zukommen. Anzeigen wegen Tierquälerei liegen in Dänemark bereits vor, der Verband und möglicherweise auch der Weltreiterverband FEI werden sich des Themas ebenfalls annehmen.

 

 

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