Das war spannend bis zum Schluss! Das deutsche Team der Para-Dressurreiter mit Heidemarie Dresing und Poesie, Regine Mispelkamp und Pramwaldhof’s Bayala, Isabell Nowak mit Siracusa OLD und Melanie Wienand mit Lemony’s Loverboy haben bei den Europameisterschaften in Ermelo in den Niederlanden Gold gewonnen und Geschichte geschrieben: Es ist die erste Mannschafts-Goldmedaille in der Para-Dressur für Deutschland!
Das deutsche Team lag auf Goldkurs, doch es kam noch eine ganze Prüfung. In Grade IV startete keine deutsche Reiterin, aber die Mannschaften der Briten und der Dänen hätten theoretisch noch die Führung übernehmen können. „Aber dann müssten sie schon richtig einen raushauen, aber man weiß ja nie“, sagte Bundestrainerin Silke Fütterer-Sommer noch während der EM. Aber die anderen Mannschaften machten dem deutschen Team dann doch nicht mehr den Europameister-Titel streitig und es konnte sich über Gold freuen. „Das ist schon toll, dass es so geklappt hat, wie wir es erhofft haben und alle Pferde so auf dem Punkt waren und am Saisonhöhepunkt ihre Top-Leistung bringen konnten“, freute sich Fütterer-Sommer.
Den Auftakt hatte am Vortag Heidemarie Dresing (Rheda-Wiedenbrück) mit Poesie gemacht. Dresing hatte mit ihrer zehnjährigen Oldenburger Stute von Fürstenball OLD schon in der Einzelwertung Gold gewonnen. Auch in der Mannschaftswertung machte sie den perfekten Auftakt für das deutsche Team und lieferte 77,533 Prozent (Platz 1 in Grade II) für das deutsche Team. „Die beiden haben sich noch einmal gesteigert zum Vortag, das war ganz toll“, lobte die Bundestrainerin. Regine Mispelkamp (Geldern) und Pramwald’s Bayala, die ebenfalls in der Einzelwertung Gold geholt hatten, lieferten auch wieder ab. Mit 74,105 Prozentpunkten war es knapp der zweite Platz in der Grade V-Prüfung. Auch für ihre zehnjährige Oldenburger Stute von Barrosso – Self Made ist es das erste Championat, aber auch sie lieferte ab. „Regine hat ihre ganze Prüfungsstärke ausgespielt und sich auch nochmal gesteigert“, so Fütterer-Sommer.
In Grade V startete auch Isabell Nowak aus Apelern mit Siracusa OLD, die ehemalige Polizistin und Pferdewirtschaftsmeister. In der Einzelwertung hatte sie mit ihrem Wallach mit Platz vier knapp eine Medaille verpasst, in der Teamwertung lieferte sie auch nochmal ab: 72,816 Punkte (Platz drei). Ebenfalls bereits am Vortag in Grade III war auch Melanie Wienand aus Osnabrück mit ihren selbstausgebildeten Lemon’s Loverboy gestartet (67,300 Prozentpunkte, Platz neun).
„Wir haben mit Poesie und Pramwald’s Bayala zwei noch eher unerfahrene Pferde mit, und dann ist unser letztes Para-Turnier Anfang Juni bei der DM in Balve gewesen, da ist es im Vorfeld natürlich schwer einzuschätzen, ob wir überhaupt um eine Team-Medaille mitreiten werden“, sagte die Bundestrainerin Silke Fütterer-Sommer. „Um so schöner natürlich, wenn dann alles so funktioniert und es auch noch Gold wird!“
Am Ende war es denn doch noch recht knapp, alle Teams lagen dicht beieinander. Für das deutsche Team standen 224,454 Punkte auf dem Konto. Silber ging an die Titelverteidiger aus den Niederlanden mit 223,362 Punkte, Bronze an das Team aus Dänemark mit 221,974 Punkten. Am Sonntag, dem letzten Tag der EM, steht noch die Kür in allen Grades auf dem Programm.
Alle Infos zur EM der Para-Reiter unter www.pferd-aktuell.de/em2025/para-dressur-in-ermelo