Aachen: US-Team gewinnt den Nationenpreis der Springreiter

Der CHIO Aachen, im vergangenen Jahr ausgefallen und nun auf den September verlegt, findet trotz Corona zu seiner gewohnten Attraktivität zurück. Zwar sind diverse Sicherheits- und Hygienemaßnahmen zu beachten, auch dürfen nur 50 Prozent der Zuschauerzahlen erreicht werden, aber das Sportprogramm verspricht wieder Weltklasseniveau. Das erste Hauptspringen am Mittwoch, den Turkish Airlines-Preis, gewann der für Österreich startende Max Kühner mit dem Brandenburger Wallach Electric Blue. Mit Spannung wurde der Nationenpreis der Springreiter am Donnerstag erwartet. Welche Reiter starten mit welchen Pferden? Denn anders als beim traditionellen CHIO im Juni oder Juli haben die Topreiter und -pferde in diesem Jahr schon viel geleistet: Hinter ihnen liegen die Olympischen Spiele in Tokio, die Europameisterschaften in Riesenbeck, das Global Champions-Turnier in Hamburg und etliche Fünf-Sterne-Events. Bundestrainer Otto Becker hatte mit Daniel Deußer und der belgischen Stute Killer Queen das einzige Teilnehmerpaar der Olympischen Spiele ins Nationenpreis-Team berufen. Zum Quartett gehörten ferner David Will, der auch bei der EM mit dem Holsteiner Wallach C-Vier am Start war, Christian Ahlmann, der mit Clintrexo Z erstmals ins 2021er-Champioatsgeschehen eingreift, sowie EM-Reiter Marcus Ehning mit dem NRW-Landbeschäler A la Carte. Für Ehning war der Nationenpreis schon auf dem Abreiteplatz beendet. Er stürzte mit dem Hengst. Aufgrund seiner Kreislaufstörungen, der Schmerzen an einem Knie und am Steißbein wurde er im Krankenhaus untersucht. Entwarnung, es war nichts gebrochen, er konnte nach einer Stunde auf den Turnierplatz zurückkehren. „Ich bin mit einem Schrecken davon gekommen“, sagte er. Dem Hengst sei bei dem Sturz nichts passiert.

So musste das deutsche Team mit drei Reitern auskommen. Zunächst sah es auch gut aus. Daniel Deußer und Killer Queen meisterten den Umlauf fehlerfrei, Christian Ahlmann und Clintrexo ebenso, David Will und C-Vier belasteten das Konto mit nur vier Fehlerpunkten. In Führung gingen die US-Amerikaner, denen drei Nullrunden gelangen. Auf Rang zwei folgten punktgleich Deutschland, Schweden und Belgien.

Im zweiten, identischen Umlauf hatte Parcourschef Frank Rothenberger einige Hindernisse erhöht. Nun erwies sich die Dreifache Kombination als häufige Fehlerquelle. Daniel Deußer und Killer Queen gelang erneut eine Nullrunde, aber bei Ahlmann und Clintrexo fielen zweimal die Stangen, Will und C-Vier patzten sogar an drei Hindernissen. So rangierte die Equipe letztlich mit 24 Fehlerpunkten an sechster Stelle.

Die USA gewannen verdient. Neben der erfahrenen Laura Kraut hatte Equipechef Robert Ridland drei Aachen-Neulinge mitgebracht. Vor allem der amerikanische Nachwuchsstar Brian Moggre beeindruckte im Sattel des Oldenburger Springpferds Balou Du Reverton mit zwei Nullrunden. Der 20-Jährige, der nach eigenem Bekunden schon als Dreijähriger ritt, hatte den Cornet Obolensky-Sohn von Darragh Kennys Sponsorin übernommen.

Mit nur vier Fehlerpunkten schloss das US-Team den mit einer Million Euro dotierten Nationenpreis wahrlich meisterlich ab. Lohn der Mühe: 250.000 Euro Preisgeld. An zweiter Stelle behaupteten sich die Schweden mit acht Fehlerpunkten vor Frankreich mit 12. Auch im Großen Preis von Aachen am Sonntag können die Springreiter wieder eine Million Euro gewinnen.

 

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