Omaha: Henrik von Eckermann ist Weltcup-Champion

Sieg im Zeitspringen, ein Abwurf in der zweiten Prüfung, ein weiterer Fehler im ersten Umlauf des entscheidenden dritten Springens und zum Schluss noch eine Nullrunde – für Henrik von Eckermann entpuppte sich das Weltcup-Finale in Omaha/USA zu einem Auf und Ab, zu einer regelrechten Zitterpartie. Der in den Niederlanden lebende Schwede, Mannschafts-Olympiasieger von Tokio und Weltmeister in Einzel- und Mannschaftswertung von Herning, fügte seiner Titelsammlung noch einen weiteren hinzu: Weltcup-Sieger 2023. Sein belgischer Wallach King Edward wuchs einmal mehr über sich hinaus. „Ich war enttäuscht, als ich am Freitag einen Fehler kassiert hatte. Aber dadurch musste ich nicht ins Stechen, das war wohl nicht so schlecht“, sagte der 41-Jährige, der schon zweimal, 2017 und 2018 mit der Stute Mary Lou Platz drei erreicht hatte. So konnte Edward seine Kräfte etwas schonen, denn der portugiesische Parcourschef Bernardo Costa Cabral hatte zwar faire, aber ungemein schwierige Parcours konzipiert. Die technischen Anforderungen hatten es wahrlich in sich. Besonders die dreifache Kombination im ersten Final-Umlauf erwies sich als fehlerträchtige Klippe.

Sieger von Eckermann schloss das Weltcup-Finale mit insgesamt fünf Fehlerpunkten ab. Die Ergebnisse des Zeitspringens und der zweiten Prüfung wurden in Strafpunkte umgerechnet. Eckermann war als Drittbester mit einem Minuspunkt ins Finale gestartet, ein Abwurf bedeutete am Ende fünf Strafpunkte. Harrie Smolders kam dem Sieger am nächsten. Mit seinem brillanten Holsteiner Monaco (v. Cassini II) kassierte der Niederländer im ersten Umlauf einen Abwurf, blieb aber in der zweiten Runde fehlerfrei: neun Strapunkte. Überraschende Dritte wurde die US-Amerikanerin Hunter Holloway. Sie hatte im vergangenen Jahr am Weltcup-Finale in Leipzig teilgenommen (Platz 16), startet ansonsten aber fast nur in den USA und ist hierzulande weitgehend unbekannt. Die 25-jährige bilanzierte mit der westfälischen Con Spirit-Tochter Pepita Con Spita elf Fehlerpunkte. Mit ebenfalls elf Punkten, aber schwächerer Zeit im letzten Umlauf beendeten der in den Niederlanden beheimatete Brasilianer Yuri Mansur und der Hannoveraner Vitiki das Weltcup-Finale.

Die deutschen Titelträume zerplatzten, als sich Richard Vogel und der westfälische Hengst United Touch, die Sieger der zweiten Prüfung mit Stechen, in der ersten Runde des Finals gleich drei Abwürfe einhandelten. Im zweiten Umlauf meisterte der Braune den Parcours dann wieder souverän und fehlerfrei. Vogel erklärte es so: „Ich habe ehrlich gesagt ein bisschen zu viel Angst vor der letzten Linie gehabt und habe United zu sehr aus der Kraft springen lassen. Die Fehler gehen total auf meine Kappe. In der zweiten Runde habe ich versucht, das Ganze wieder etwas lockerer anzugehen und er ist super gesprungen." Für die beiden wurde es schlussendlich Platz acht. Der 26-jährige „Richi“ Vogel kann dennoch mit seinem ersten Weltcup-Finale sehr zufrieden sein.

Entschieden wurde das Hallen-Championat mit dem zweiten Umlauf, zu dem die besten 20 Paare zugelassen waren. Aus deutscher Sicht noch dabei: Janne Friederike Meyer-Zimmermann mit ihrem belgischen Wallach Messi van’t Ruytershof. Die beiden hatten nach dem fehlerfreien Zeitspringen keine Runde ohne Abwurf gezeigt. Mit 20 Minuspunkten rangierte die Pinnebergerin auf Platz 20. Marcus Ehning verpasste als 21. mit dem Schweizer Wallach Priam de Roset den finalen Umlauf, so dass sein Gesamtergebnis 21 Fehlerpunkte lautete.

 

 

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