Foto: Stefan Lafrentz

Schwestern-Duo gewinnt Kür-Gold und -Silber

Das war ein Knaller zum Abschluss: Die Schwestern Lana-Pinou und Lucie-Anouk Baumgürtel haben sich die Gold- und Silbermedaille in der Kür bei den FEI Dressur-Europameisterschaften der Jungen Reiter auf dem Schafhof in Kronberg gesichert.

Ein Geschwisterpaar an der Spitze – das hat es bisher nur einmal gegeben in der 52-jährigen Geschichte der Nachwuchs-Europameisterschaften. 2005 stellten sich Jessica und ihr Bruder Benjamin Werndl auf die beiden höchsten Stufen des EM-Podiums.

Mit einem Personal Best von 80,120 Prozent gewann die 19-jährige Lana-Pinou auf ZINQ Emma FH NRW die Goldmedaille in der Kür, die 21-Lucia-Anouk folgte auf ZINQ Hugo FH mit 76,580 Prozentpunkten. Bronze erhielt die Dänin Anna Teibel Raben mit Sparaday und 76,490 Prozent.
Mehr geht nicht: Lana-Pinou fährt von ihrer ersten Europameisterschaft im Lager der Jungen Reiter mit drei Goldmedaillen nach Hause: „Ich kann es noch gar nicht fassen“, staunt die dreifache Europameisterin selbst am meisten. „Ich glaube, das dauert noch ein bisschen. Ich bin überglücklich. Vor allen Dingen heute mit meiner neuen Kür hätte ich das niemals erwartet, aber es hat einfach nur komplett Spaß gemacht.“ Vor allen Dingen die letzten Trablinien in ihrer Kür mit starkem Trab und Traversalen habe sie genossen. „Das sind einfach Emmas Highlights, da gibt sie noch mal alles. Das ist das schönste Gefühl, das man haben kann.“

Als Titelverteidigerin ist Lucia-Anouk mit ihrem Hugo in der Kür an den Start gegangen und sicherte sich mit der Sieg-Kür des vergangenen Jahres dieses Mal Silber. „Das war unsere letzte Junge Reiter-Euro. Hugo hat sich super angefühlt, ich kann mich einfach immer auf ihn verlassen. Er ist mein Verlass- und Medaillen-Pony (lacht). Ich bin einfach super dankbar, er gibt immer alles für mich und hat ein Herz aus Gold.“

Wie die Siegerin sind auch Anna Teibel Raben und Sparaday mit einer neuen Kür angetreten, leistete sich einen Fehler in den Galoppwechseln zu vier Sprüngen, die sie aber im zweiten Versuch dann auch fehlerfrei zeigen konnten: Bronze!

Die ersten acht Plätze in der Kür beherrschten drei Nationen: Deutschland, Dänemark und die Niederlande – und sie trumpften auf: mit wirklich gutem und feinem Reiten und mit jeder Menge noch jungen Pferde. Die Zukunft dürfte rosig aussehen und interessant werden.
 

Das Fazit von EM-Chef Matthias Alexander Rath

 
Erinnerungen, die bleiben
„Der Sport stand natürlich im Vordergrund in den vergangenen fünf EM-Tagen hier auf dem Schafhof, aber ich gebe zu, am allermeisten Spaß hat mir tatsächlich die Eröffnungsfeier und vor allen Dingen der Nationenabend am Donnerstag gemacht. Natürlich geht es hier um Wettkampf und Medaillen, aber wenn man gesehen hat, wie die Menschen miteinander gefeiert haben und Spaß hatten – und dabei hat sich alles ‚durchmischt, über alle Ländergrenzen, die Reiter mit den Richtern und Trainern. Das war für mich noch wichtiger und schöner als alles andere. Man muss auch bedenken: Es gibt ja viel mehr Teilnehmer, die ohne Medaille nach Hause fahren als mit Medaille, aber allen bleiben genau diese Erinnerungen. Menschen haben sich kennengelernt, Freunde wurden getroffen und Erinnerungen entstanden. Das bleibt.
 
Vor zwei Jahren hatten wir die Children und Junioren zur Europameisterschaft hier, da war der Nationenabend schon sensationell. Das haben wir damals vor allem der Jugend zugeschrieben. Aber dieses Mal haben wir die Jungen Reiter und U25-Reiter, da ist der Abstand zu den Senioren nicht mehr weit und trotzdem: Bei einem Seniorenchampionat würde man das wahrscheinlich nicht so hinbekommen, aber vielleicht sollte man es auch einfach mal versuchen. Es würde dem Sport und bei allen aktuellen Diskussionen auch dem Miteinander sehr guttun. Dieser Abend war auf jeden Fall unheimlich schön.
 
„Das ist ein Zeichen“
Zum Sport: Das Niveau der U25-Reiter war krass. Das kann man jetzt schon sagen, auch wenn die Kür noch aussteht. Hier waren einige Reiter am Start, die sofort bei jedem internationalen Senioren-Grand Prix an den Start gehen könnten und mit guten Punkten rauskommen würden. Wir haben viele technisch gute Runden gesehen, aber auch qualitativ hochwertige Pferde.

Gucken wir gezielt auf die Erfolge der deutschen Reiter, das war enorm: Beide Goldmedaillen in der Mannschaftswertung, bisher auch alle Goldmedaillen in der Einzelwertung bzw. in der Kür – U25-Kür müssen wir noch abwarten. Dazu noch zwei Silbermedaillen. Das ist ein Zeichen! Bei den Jungen Reitern waren die Ergebnisse noch etwas ‚abwechslungsreicher‘, schon die Teamentscheidung war etwas enger… Das zeigt aber auch wiederum, dass das Niveau insgesamt sehr hoch ist, auch bei den anderen Nationen.
 
Ein Blick in die Zukunft

Noch ein kurzer Blick in die Zukunft: Wir haben beschlossen, dass wir nicht weiterhin jedes Jahr ein Dressurturnier bei uns auf dem Schafhof austragen wollen. Mit Hamburg, Donaueschingen und Frankfurt haben wir inzwischen drei große Veranstaltungen in Deutschland und außerdem noch einige weitere Projekte in Planung – für diese Events wollen wir unsere Kräfte bündeln. Eine weitere Nachwuchs-Europameisterschaft auf dem Schafhof ist zwar noch nicht wieder geplant, aber das könnte ich mir irgendwann auf jeden Fall wieder vorstellen. Die Erlebnisse für die jungen Leute sind so wichtig und bringen den Sport so voran – das liegt mir tatsächlich sehr am Herzen und macht uns allen, dem ganzen Schafhof-Team, besonders viel Freude.

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