Das Reitzentrum Casas Novas, vor 25 Jahren vom Gründer der Zara-Modekette errichtet und bereits mehrfach Schauplatz von Weltcupturnieren, bot optimale Bedingungen. Neben der Sandarena gab es fünf Abreiteplätze, feste Ställe für 250 Pferde, eine Halle mit den imposanten Maßen von 40 mal 80 Metern. Noch nie wurden mit weniger Fehlerpunkten bei einer EM die Medaillen verteilt, noch nie gab es so viele fehlerfreie Ritte in den fünf Wertungsparcours und noch nie waren so viele Frauen am Start. Fast ein Drittel des 89-Reiter starken Feldes, 27, waren Reiterinnen, unter den letzten zwölf noch drei. Sophie Hinners war auf dem 13-jährigen Iron Dames my Prins beste Reiterin auf Platz sechs. Noch nie lagen die Spitzenpaare so dicht beisammen. Den Sieger Richard Vogel auf United Touch S (0,01 Strafpunkte) trennten vom Siebten weniger als ein Springfehler. Auch die drei Medaillenteams Belgien (5,61), Großbritannien (7,96) und Deutschland lagen weniger als ein Springfehler auseinander. Der von vielen höchstgelobte Parcoursdesigner Santiago Varela, der ja schon bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 eine Meisterleistung abgeliefert hatte, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Tatsächlich lagen die Besten, alles Paare von unstrittiger Klasse, am Ende vorn. Gleichwohl hätte Varela auch allen Grund zur Verzweiflung gehabt. Beim Abgehen fanden alle Reiter die Kurse zwar schwer genug, aber am Ende machten diese viel weniger Probleme, als man hätte erwarten können. Varela reizte, zumindest im Finale, das Reglement voll aus, baute hoch (Maximalhöhe 1,60 Meter), breit, mit Wendungen, Galoppstrecken und technisch anspruchsvollen Distanzen, aber die meisten Pferde sprangen, als hätten sie Flügel.
Ausgabe 08/25
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