Foto: Stefan Lafrentz

Trauer um Jonny Hilberath

Mit großer Trauer hat der deutsche Pferdesport auf die Nachricht vom Tode Jonny Hilberaths reagiert. Der beliebte Dressurausbilder und Co-Bundestrainer von Monica Theodorescu erlag heute seiner kurzen und schweren Krankheit. Im Juni wäre er 70 Jahre alt geworden. „Jonny Hilberath war von ganzem Herzen Ausbilder und Trainer. Sein plötzlicher Tod macht uns alle sehr traurig und fassungslos. Er wird uns sehr fehlen“, sagt Dr. Dennis Peiler, Geschäftsführer Sport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN).

Pferde haben Jonny Hilberath sein Leben lang geprägt. Ursprünglich aufgewachsen mit Arbeitspferden im schleswig-holsteinischen Kellinghusen, hatte er seine beruflichen Wurzeln in der ländlichen Reiterei. Über Putzen, Misten und Trockenreiten kam er selbst zum Reiten und war später in allen Disziplinen – Dressur, Springen und Vielseitigkeit – bis zur Klasse S erfolgreich. Den entscheidenden Wendepunkt brachte die Begegnung mit der Dressurreiterin Rosemarie Springer, bei der er seine Berufsausbildung absolvierte, aber auch das Training mit Ausbilder-Legende Herbert Rehbein prägte seine sportliche Karriere nachhaltig.

In den 1990er Jahren ritt Jonny Hilberath für den Stall von Detlef Saul in Bremerhaven, sammelte dort in zwölf Jahren zahlreiche Grand-Prix-Erfolge und gewann 1992 das Berufsreiterchampionat Dressur. 1995 machte er sich mit seiner schwedischen Frau Annika mit einem Ausbildungsstall im niedersächsischen Abbendorf selbständig und trainierte Championatsreiterinnen und -reiter aus der ganzen Welt, unter anderem die Mexikanerin Bernadette Pujals, die Japanerin Yuko Kitai, die Australierin Hayley Beresford und die Südafrikanerin Nathalie Hobday.

Im Jahr 2012 übernahm Jonny Hilberath nach dem plötzlichen Tod von Holger Schmezer, mit dem ihn eine lange und intensive Freundschaft verband, das Amt des Bundestrainers. Schon zuvor stand er als dessen Assistenztrainer häufig am Vorbereitungsplatz – nun führte er allein die deutsche Mannschaft bei den Olympischen Spielen zur Silbermedaille. Nach London wollte er sich wieder vermehrt dem eigenen Reiten widmen, änderte jedoch seinen Plan und übernahm das Amt des Disziplintrainers Dressur an der Seite von Monica Theodorescu, die 2013 das Amt der Bundestrainerin übernahm. Gemeinsam sammelten sie seither insgesamt 40 Medaillen bei Championaten, zuletzt Doppel-Gold und -Silber bei den Olympischen Spielen in Paris. „Die Nachricht von Jonny Hilberaths Tod hat mich sehr getroffen. Ich verliere mit ihm nicht nur einen tollen Kollegen, sondern auch einen guten Freund. Wir hatten dieselbe Philosophie, was das Dressurreiten und die Ausbildung betrifft, das hat uns stets verbunden. Ich werde ihn sehr vermissen“, sagt Monica Theodorescu.

News >

Neustart für ein Leuchtturmturnier im Dezember 2026

Mit großem Engagement und einer klaren Vision wurde das neue Turnierformat ADVENT CLASSICO in...

[ mehr]

Bundeschampionate 2025 – sportlich, züchterisch, wirtschaftlich und emotional

Turnierleiter Markus Scharmann blickt zufrieden auf die Veranstaltung zurück: „Unser Ziel war...

[ mehr]

Die Springpferde-Champions 2025 Bundeschampionate Warendorf

Für seine Züchter Christiane und Josef Wilbers gewinnt er den 29. Bundeschampionatstitel. Für...

[ mehr]

Die Dressurpferde-Champions 2025 Bundeschampionate Warendorf

In der Dressurarena stand am vorletzten Turniertag der Al Shira’aa Bundeschampionate das Finale...

[ mehr]

Die Vielseitigkeitspferde-Champions 2025 Bundeschampionate Warendorf

Im Bundeschampionat der fünfjährigen Vielseitigkeitspferde siegt Barcley mit Anna Lena Schaaf...

[ mehr]