WM Ermelo: Westfälischer Weltmeister

Eine so herausragende Qualität wie bei den Fünfjährigen gab es bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde schon lange nicht mehr. Das Championat erlebte seine nunmehr dritte Auflage im niederländischen Pferdezentrum Ermelo – und begeistert mehr denn je. Aus deutscher Sicht hätte der Titelkampf um die Medaillen in der jüngsten Altersklasse nicht besser verlaufen können: Gold, Silber, Bronze und Platz vier sicherten sich strahlende vierbeinige Vertreter der Zuchtverbände Westfalen, Hannover und Oldenburg.

Neuer Weltmeister der fünfjährigen Dressurpferde ist der westfälische Hengst Revolution v. Rocky Lee. Vorgestellt vom dänischen Dressurreiter und Pferdehändler Andreas Helgstrand, wurde der athletische Braune, ein Sohn von Rocky Lee aus einer Rouletto-Mutter, mit einer Gesamtpunktsumme von 9,62 bewertet. Klarer Sieg für den von Yasemin Yanik aus Essen gezogenen Hengst. Die Studentin und Hobbyzüchterin hatte sich von dem damals knapp zweijährigen Pferd getrennt, um ihr Studium zu finanzieren. Wenige Monate später wurde Revolution in Verden gekört und für 1,2 Millionen Euro an Andreas Helgstrand verkauft.

Der Hannoveraner Verband freute sich über die Silbermedaille seines Bundeschampions von 2016, Destacado. Der Sohn v. Desperados-Londonderry erhielt für seinen Weltklasse-Schritt die Höchstnote 10. Gezogen von Heinrich Gießelmann, wurde der noble Fuchs von Matthias Alexander Rath vorgestellt. Der machte seine Sache gut, setzte mehr auf Harmonie statt auf elektrische Spannung (wie Helgstrand auf Revolution), hätte aber etwas mehr vorwärts reiten können (Gesamtnote 9,48).

Chefrichterin Mariette Sanders bezeichnete sie als „Ballerina“ und traf damit den Geschmack der Zuschauer, denn Oldenburgerin Candy OLD, ihrerseits auch Bundeschampionesse (2017), tanzte regelrecht in die Medaillenränge. Es wurde Bronze mit 9,38. Die elastisch-federnde Tochter des Sir Donnerhall aus einer Fürst Heinrich-Mutter kam bei Familie Wendeln zur Welt und wurde von Eva Möller bestens in Szene gesetzt. Es dürfte einer der letzten Ritte mit Candy OLD gewesen sein, denn in Kürze wird die Pferdelady zu Helen Langehanenberg zurückkehren. Eva Möller hatte die Stute während Helens Babypause trainiert und auf die Weltmeisterschaft vorbereitet.

Auch der vierte Rang (9,24) war deutsch besetzt: Oldenburger Zucchero v. Zonik-Prince Thatch-Mutter machte unter Frederic Wandres auf sich aufmerksam. Zu den auffallendsten fünfjährigen Pferden gehörte fraglos Dorian Grey de Hus. Die Mutter des schwungvollen Fuchswallachs ist ein Klon aus der seinerzeit als Wunderstute bezeichneten Poetin. Ihr Vater Don Juan de Hus ging im vergangenen Jahr unter merkwürdigen Umständen ein. Das Produkt beider Elternteile ist ein sehr schönes, athletisches Pferd, das Jessica Michel-Botton vom Gestüt Haras de Hus vorstellte. Klonen kann also auch mal etwas Gutes hervorbringen.

 

 

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