Foto: Stefan Lafrentz

USA unschlagbar im Nationenpreis des CHIO Aachens

Zum siebten Mal in der Geschichte des Mercedes-Benz Nationenpreis beim CHIO Aachen wehten die Klänge des „Star-Spangled Banner“ für den Sieg der USA über den heiligen Rasen der Soers – die Fortsetzung einer Woche, in der die US-Reiter sich einiges vorgenommen haben.

Mit gerade mal vier Fehlern auf dem Konto setzten die USA sich gegen Belgien (8) und Großbritannien (10) durch. Nach Runde eins hatte auch Deutschland noch alle Chancen. Doch im zweiten Umlauf häuften sich die Probleme. Am Ende wurden es 15 Fehler und Platz vier für die Mannschaft von Otto Becker mit Christian Kukuk auf Cepano Baloubet (0/13), Hans-Dieter Dreher mit Elysium (4/0), Sophie Hinners auf Iron Dames Combella (8/11) und Jana Wargers mit Dorette OLD, die ob ihrer beiden Nullrunden von den deutschen Fans frenetisch gefeiert wurden.

„Mekka des Springsports“

Zwei fehlerfreie Ritte gelangen auch Lillie Keenan im Sattel ihres 15-jährigen Mylord Carthago-Sohns Argan de Beliard. Damit war sie die Heldin des Abends im siegreichen US-Team. Die 28-Jährige war erste Starterin der Mannschaft und lieferte mit ihren Auftritten die Basis für den Erfolg. Danach verteilten sich die Fehler folgendermaßen auf ihre Mannschaftskollegen: null und vier waren es bei Kent Farrington und Toulayna, vier und null bei Laura Kraut im Sattel von Bisquetta ebenso wie bei McLain Ward mit Imperial HBF.

Equipechef Robert Ridland strahlte bis über beide Ohren. „Für uns ist Aachen das Mekka des Springsports. Das Team auszusuchen war einfach – ich bin einfach die Rangliste durchgegangen und habe die besten fünf mitgenommen. Mehr brauche ich nicht zu sagen. Dafür sind wir hergekommen.“ Die Order für sein Team war simpel: „Lasst die Stangen oben und stürzt nicht am Wassergraben!“ Gesagt, getan. Und angesichts dessen, dass die US-Reiter in den vergangenen Turniertagen schon vier Prüfungen, darunter die beiden wichtigsten, für sich entschieden haben, muss die Konkurrenz sich wohl auch in den kommenden Tagen warm anziehen.

McLain Ward, für den dies schon die zweite gelbe Aachenschleife am heutigen Tag nach seinem Sieg im STAWAG-Preis war, resümierte: „Für mich ist das hier heiliger Boden, es ist die Kathedrale des Sports. Die Atmosphäre und die Zuschauer sind unvergleichlich. Hier zu gewinnen, ist immer eine Ehre. Ich gehörte zweimal zum siegreichen Team im Mercedes-Benz Nationenpreis. Danach hatten wir eine ziemliche Flaute. Von daher ist es wunderbar, jetzt in dieser Position zu sein.“ Schon nach dem STAWAG-Preis hatte Ward angekündigt, dies solle das Jahr werden in dem er „endlich“ den Rolex Grand Prix in Aachen gewinnt und sich auf der Siegertafel verewigen kann. Ein Meilenstein seiner Karriere, der noch auf seiner Bucketlist steht. Nun hat er ihn umso fester im Visier. „Ich mache immer Witze, dass Aachen das Mädchen ist, mit dem ich noch nie ein Date hatte. Bis jetzt habe ich mich immer gescheut es zu sagen, aber das ist meine Chance. Der Sonntag gehört mir.“

Stolz auf Platz zwei

Peter Weinberg, Equipechef der Belgier, konnte nur bestätigen: „Das war ein unglaublicher Abend und wir haben alles gegeben. Aber die Amerikaner waren fantastisch! Wir sind stolz, Zweite geworden zu sein.“ Sein Team bestand aus Jos Verlooy mit Parise van den Dael (4/8), Emilie Conter auf Portobella van de Fruitkorf (0/4), Abdel Said mit Bonne Amie (18/0) und Gregory Wathelet im Sattel von Bond Jamesbond de Hay (0/0).

Die Briten, die nun zum dritten Mal in Folge aufs Podium gesprungen sind – zum zweiten Mal hintereinander auf Rang drei – trugen es mit Fassung: „Wir versuchen es weiter“, stellte Equipechefin Di Lampard in Aussicht und fand besonders für Aachen-Debütantin Georgia Tame lobende Worte, die mit Be Golden Lynx in beiden Umläufen jeweils nur einen Zeitfehler hatte. „Was für ein Auftritt!“, zollte sie der Jüngsten der Mannschaft Tribut. An Tames Seite ritten Ben Maher, der mit Dallas Vegas Batilly zweimal fehlerfrei ritt, Robert Whitaker auf Vermento (8/9) und Scott Brash im Sattel von Hello Jefferson (8/0).

Einfach Danke!

ALRV-Vorstandsmitglied und CHIO Aachen-Sportchefin Birgit Rosenberg konnte das Lob der Reiter für das Turnier nur zurückgeben: „Wir können nur die Bühne bereiten. Aber dann ist es an euch. Danke für den Sport und danke an die Zuschauer! Es war eine tolle Nacht!“

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