Tokio: Freude und Trauer bei der Geländeprüfung

Die Geländeprüfung der olympischen Vielseitigkeit endete mit positiven und negativen Eindrücken. Positiv zu bewerten ist die Leistungsstärke des britischen Teams mit Oliver Townend/Ballaghmor Class, Laura Collett/London und Tom McEwen/Toledo de Kerser. Das Trio von der Insel, bereits nach der Dressur in Führung, beendete unisono den Geländekurs ohne Strafpunkte und festigte seine Spitzenposition mit 78,3 Strafpunkten. Mit deutlichem Abstand rangieren die Briten vor Australien (96,2) und Frankreich (97,1).

Weniger positiv sieht es für das deutsche Team aus. Die beste Leistung zeigte Julia Krajewski mit ihrer französischen Stute Amande de B’Neville. Den beiden gelang eine mustergültige Runde, die nur mit 0,4 Strafpunkten für Überschreiten der erlaubten Zeit belastet wurde. In der Einzelwertung liegt die deutsche Bundestrainerin der Nachwuchs-Buschreiter hinter Oliver Townend an zweiter Stelle und somit auf Medaillenkurs. Enttäuschend verlief der Cross für Sandra Auffarth. Im Wasserkomplex wich ihr französischer Wallach Viamant Du Matz einem Hindernis mit scharfer Ecke aus – Verweigerung, mit 20 Strafpunkten geahndet. Da schon die Dressur unter den Möglichkeiten geblieben war und im Gelände auch noch Zeitfehler addiert werden mussten, hat die Weltmeisterin von 2014 (mit Opgun Louvo) nun 56,5 Strafpunkte auf dem Konto und belegt aktuell Platz 32 – aus der Traum von einer Einzelmedaille. Michael Jung und sein Hannoveraner fischerChipmunk, als vorletztes Paar der Geländeprüfung gestartet, waren „wie an der Schnur“ gezogen spitzenmäßig unterwegs, aber etwa nach der Hälfte der Strecke löste an Hindernis 14 (schmale Ecke) das MIM-Sicherheitssystem aus. Das bedeutete elf Strafpunkte. Zwar wollte die deutsche Mannschaftsführung der Sache noch auf den Grund gehen und überprüfen lassen, ob das MIM-System korrekt gearbeitet habe (es löste nämlich noch bei weiteren sechs Pferden aus), aber aber die Entscheidung ließ lange auf sich warten. Inzwischen wurde der deutsche Protest zurückgewiesen. So musste sich die sieggewohnte deutsche Mannschaft nach Dressur und Gelände mit einem enttäuschenden sechsten Platz arrangieren.

Überschattet wurde die Geländeprüfung vom Tod des Pferdes Jet Set. Den 14 Jahre alten Hengst stellte der 22-jährige Schweizer Robin Godel vor. Am Hindernis 20 (von 23) musste Godel anhalten, weil sein Pferd nicht mehr richtig auftrat. Es wurde sofort in eine Tierklinik gebracht. Der Schweizer Team-Veterinär diagnostizierte „einen Bänderriss in der Fesselbeuge vorne rechts“. Aufgrund des Schweregrades, so teilte der Schweizer Pferdesportverband in seiner Erklärung mit, musste das Pferd eingeschläfert werden. Die Förderation betont: „Der Reiter Robin Godel blieb bei dem Unfall unverletzt. Die Verletzung des Pferdes ist weder auf ein Verschulden des Reiters noch auf Mängel im Gelände des Seaforest Cross Country Courses zurückzuführen.“ Das Schweizer Team wird trotz des Unfalls im morgigen abschließenden Springen antreten, und zwar mit Ersatzreiterin Eveline Bodenmüller mit Violine de la Brasserie.

 

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